In memoriam
ARIK BRAUER (Wien 4. Januar 1929 - 24. Januar 2021)
Als einer der seltenen Universalkünstler unserer Zeit war Arik Brauer Gründungsmitglied der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, aber auch Dichter, Musiker, Sänger, Bühnenbildner und kritischer Denker und Aktivist mit scheinbar grenzenloser kreativer Energie sowie ästhetischer und politischer Wachsamkeit.
Seine Lebensgeschichte mit all ihren Härten und ihrem Glück hat Arik Brauer als Lehrmeisterin empfunden. Den Tod müsse man nicht fürchten, war sein Credo: "Der Tod ist ein farbenfroher, prächtiger Augenblick."
Für die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten schuf Arik Brauer 1988 einen Dekor in "Schönerblau" mit Figuren und Symbolen aus W. A. Mozarts "Zauberflöte", jener Oper der Aufklärung, für die Brauer 1975 im Auftrag der Opéra national de Paris Bühnenbilder und Kostüme entwarf. Die große Bodenvase bemalte der Künstler persönlich, ebenso den Teller für das Pessachfest mit fantastischen Wesen, der im selben Jahr entstand.
"Musik ist die Zauberflöte der Menschheit", sagte Arik Brauer, sie kann Monster besänftigen, aber vielleicht nicht die schlimmsten. "Mozart weiß, dass ich mein ganzes Leben lang nach seiner Zauberflöte getanzt habe."