Im Geist der Wiener Werkstätte und des Art Déco entstand eine Vielzahl von Figuren und Servicen, die von namhaften Künstlerinnen und Künstlern für die neue, 1923 gegründete Wiener Porzellanmanufaktur Augarten entworfen wurden: Michael Powolny, Vally Wieselthier, Mathilde Jaksch, Otto Prutscher, Josef Hoffmann, Ena Rottenberg, Hilde Jesser und Federico von Berzeviczy-Pallavicini sind die bekanntesten unter ihnen.
Die Begeisterung über die Möglichkeit, in ehrwürdiger Wiener Tradition und doch entschieden der Gegenwart verpflichtet Porzellan herzustellen zu können, war groß. Denn "in dieser ungemein gefügigen Substanz", so liest man in der damaligen Presse, "konnte sich alles musikalische Feingefühl und die zarteste Farbharmonie verlebendigen." Josef Hoffmann beschrieb den Anspruch an das neue Porzellandesign treffend: "Unsere Zeit empfindet vollkommen frisch und modern."
Eine seltene und spannende Entdeckung sind sechs bisher unpublizierte Blätter mit Entwürfen für unterschiedliche Teeservice von Josef Hoffmann aus der Zeit um 1950. Die Variationen ihrer spielerischen Details lassen den schöpferischen Prozess sichtbar werden. Das Archiv des Museums umfasst neben künstlerischen Entwürfen auch eine historische Fotosammlung sowie Farb- und Dekormuster der Porzellanmanufaktur Augarten.